Cubrazil 2004

Ein heißer kubanisch-brasilianischer Sommerabend mit Cubrazil auf dem Hof Wietfeldt in Celle/Bennebostel - der Artikel dazu steht ganz am Ende . . .

v.l.n.r.: Beatrice Kahl, Britta Rex, Eva Berghoff, Daniel Zeinoun, Stephanie Becker

Britta Rex, Eva Berghoff, Daniel Zeinoun, Jörg Rossmann, Stephanie Becker

Musik macht Freude: Erwin Kühn, Britta Rex und Eva Berghoff

Percussion vom Feinsten: Stephanie Becker

Ein Trompeter und Hornist der Extraklasse: Daniel Zeinoun

Ein volles Haus in Bennebostel - da freut sich die Neue Jazzinitiative . . .

Feurige Latin-Grooves – Zündende Bläser-Riffs – Mitreissender Gesang

Von Traute Klippel-Hißbach

BENNEBOSTEL. Das war gleich ein temperamentvoller Einstieg in die Musik der Lebensfreude, dem feurigen Gemisch aus afrikanischen und europäischen Elementen lateinamerikanischer Rhythmen, mit dem die 7 Musiker von Cubrazil  mitreissend und enthusiastisch einen ganzen Konzertabend  der NJIC zu einem tropischen Klangcocktail aufmischten und die brechend volle  Scheune auf Hof Wietfeldt  in Wallung  brachten. Bei so viel Salsa und Samba, Rumba und Cha-Cha-Cha gab es nur lachende Gesichter und  viel Spontanbeifall eines hingerissenen Publikums , das  ebenso wie die Akteure der Faszination  dieser  dynamischen  lebendigen Musik erlegen war und sich schliesslich zum skandierenden „Lalala“ animieren liess und in der Pause zum Abkühlen nach draussen ging.

   Kein Wunder  - wenn  Daniel Zeinoun seine  excellenten Trompeten  wahrhaft zum Qualmen brachte  - wie es aus nächster Nähe schien  - und Eva Borghoffs Flötentöne  mit heller Leichtigkeit über den Melodien schwebten , während  die handgeschlagenen Congas von Stephanie Beckers Perkussion wiederum einen erdenden Charakter verliehen. Ursprünglich-fröhliche Akzente erzeugte der  Gebrauch  verschiedenster Ethno-Instrumente wie  Okarina - eine kurze Tonflöte mit Vogelpfiff – indisches  Schellenband oder Guiro, im Original ein ausgehöhlter Kürbis, der mit Hölzern geschrappt wird. Mit Leidenschaft und Hingebung begleiteten Beatrice Kahl am Keyboard und Erwin Kühn am Bass und  mit leichter Hand drummend Jörg Roßmann am Schlagzeug.  Dagegen behauptete sich die ausdrucksvolle Stimme von Britta Rex  mühelos facettenreich  und nuanciert und wußte auch hier ihre Spezialität  des Scatgesanges unterzubringen mit dem rhythmischen Auf und Ab der Silben.

   Und so gab es mit viel Schwung in der Stimme, an den Instrumenten und bisweilen auch in den Hüften wunderschön sinnliche  zündende Arrangements von  Spanischem (Sabor), Portugiesischem, Kubanischem (Lagrimas negras) und Brasilianischem (Brazil), von Klassikern wie „Besame mucho“ bis hin zu Stücken von Carlos Santana. oder Kompositionen des Hannoveraners Kurt Klose, der mit „Evestorf“ lautmalerisch sein niedersächsisches Heimatdorf  veranschaulicht und mit  der Ballade „Flor de Lis“ ins Lyrische gerät. Zugaben waren  da  unumgänglich und der  anhaltende Beifall  Gradmesser uneingeschränkter  Begeisterung.