Feurige Latin-Grooves – Zündende Bläser-Riffs – Mitreissender Gesang
Von Traute Klippel-Hißbach
BENNEBOSTEL. Das war gleich ein temperamentvoller Einstieg in die Musik der Lebensfreude, dem feurigen Gemisch aus afrikanischen und europäischen Elementen lateinamerikanischer Rhythmen, mit dem die 7 Musiker von Cubrazil mitreissend und enthusiastisch einen ganzen Konzertabend der NJIC zu einem tropischen Klangcocktail aufmischten und die brechend volle Scheune auf Hof Wietfeldt in Wallung brachten. Bei so viel Salsa und Samba, Rumba und Cha-Cha-Cha gab es nur lachende Gesichter und viel Spontanbeifall eines hingerissenen Publikums , das ebenso wie die Akteure der Faszination dieser dynamischen lebendigen Musik erlegen war und sich schliesslich zum skandierenden „Lalala“ animieren liess und in der Pause zum Abkühlen nach draussen ging.
Kein Wunder - wenn Daniel Zeinoun seine excellenten Trompeten wahrhaft zum Qualmen brachte - wie es aus nächster Nähe schien - und Eva Borghoffs Flötentöne mit heller Leichtigkeit über den Melodien schwebten , während die handgeschlagenen Congas von Stephanie Beckers Perkussion wiederum einen erdenden Charakter verliehen. Ursprünglich-fröhliche Akzente erzeugte der Gebrauch verschiedenster Ethno-Instrumente wie Okarina - eine kurze Tonflöte mit Vogelpfiff – indisches Schellenband oder Guiro, im Original ein ausgehöhlter Kürbis, der mit Hölzern geschrappt wird. Mit Leidenschaft und Hingebung begleiteten Beatrice Kahl am Keyboard und Erwin Kühn am Bass und mit leichter Hand drummend Jörg Roßmann am Schlagzeug. Dagegen behauptete sich die ausdrucksvolle Stimme von Britta Rex mühelos facettenreich und nuanciert und wußte auch hier ihre Spezialität des Scatgesanges unterzubringen mit dem rhythmischen Auf und Ab der Silben.
Und so gab es mit viel Schwung in der Stimme, an den Instrumenten und bisweilen auch in den Hüften wunderschön sinnliche zündende Arrangements von Spanischem (Sabor), Portugiesischem, Kubanischem (Lagrimas negras) und Brasilianischem (Brazil), von Klassikern wie „Besame mucho“ bis hin zu Stücken von Carlos Santana. oder Kompositionen des Hannoveraners Kurt Klose, der mit „Evestorf“ lautmalerisch sein niedersächsisches Heimatdorf veranschaulicht und mit der Ballade „Flor de Lis“ ins Lyrische gerät. Zugaben waren da unumgänglich und der anhaltende Beifall Gradmesser uneingeschränkter Begeisterung.
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