Cubrazil 2005

Der Bericht steht ganz am Ende dieser Seite ...

Stick-Connection, das Percussion-Ensemble der Kreismusikschule, eröffnet den heißen kubanisch-brasilianischen Jazz-Sommerabend auf dem Hof Wietfeldt in Celle-Bennebostel

Der Vorsitzende der Neuen Jazzinitiative Celle, Prof. Dr. Gunter A. Pilz (Mitte), begrüßt die mehr als 200 Gäste.

Cubrazil: v.l.n.r: Beatrice Kahl: Piano, Erwin Kühn: Bass, Stephanie Becker: Percussion, Britta Rex: vocals, Eva Berghoff: Querflöte, Jörg Rossmann: Schlagzeug, Gabi Schenke: Tenor- und Sopransaxophon

 

Nomen  est omen: Die Musik Cubas und Brasiliens, meisterhaft interpretiert!

Die  neue Latin-Band aus dem Großraum Hannover besteht aus professionellen Musikern mit langjährigen Erfahrungen in den unterschiedlichsten  Stilrichtungen und Bands, wie z.B. Bill Ramsey, Spice, Havana, Achim Reichel.

Die  Liste der Stücke umfaßt ältere und neuere Klassiker aus Mambo, Rhumba, Salsa, Bossa Nova, Samba und Cha-Cha, darunter Kompositionen  von Titio Puente, A.C. Jobim, Djavan, Paquito D'Rivera, Carlos Santana,  Gloria Estefan und Buena Vista Social Club.

weitere  Infos und Hörbeispiele unter www.erwinkuehn.de

die Rhythmusgruppe: Beatrice, Erwin, Stephanie und Jörg

Stepahnie, Britta, Eva, Jörg und Gabi

im Vorderrgrund: Gabi Schenke am Sopransaxophon - einfach Klasse !!

Technik: Michael Dornbusch (links)

mitreißende Musik, tolle Stimmung, lauer Sommerabend - so soll es sein ...

und so sieht es der Schlagzeuger Jörg Rossmann

die Gäste waren begeistert und spendeten reichlich Applaus . . .

der Fan-Block ...

OPEN AIR MIT CUBRAZIL  VERSETZTE IN HEISSERE BREITENGRADE

 Latinojazz  zog Zuhörer scharenweise nach Bennebostel

Von Traute Klippel-Hißbach

BENNEBOSTEL. Bei untropischem, aber angenehmem und vor allem trockenem Wetter hatten viele Konzertbesucher den Weg nach Bennebostel gefunden, um sich einige laue Abendstunden lang im Hof des alten Wietfeldtschen Anwesens von dem feurigen Gemisch aus afrikanischen und europäischen Elementen lateinamerikanischer Rhythmen von den Cubrazil-Akteuren musikalisch in heissere Breitengrade versetzen zu lassen.

   Zum Auftakt präsentierte sich  jedoch zunächst die Stick Connection der Kreismusikschule unter Jörg Roßmann - sozusagen als „Recycling-Band“ - mit phantasievoll zweckentfremdetem und zum Percussioninstrument umfunktioniertem Hausmüll: mit der Rote Beete-Großkonserve, verbeulten Kuchenformen, leeren Kanistern und Plastikschüsseln  und der bodenlosen, umgekehrten Limoflasche als Schlegelköcher stimmten sie das Publikum schon mal rhythmisch ein und machten augenscheinlich, wie kreativ und ursprünglich das Musikmachen  sein kann.

   Und dann erfolgte ein  temperamentvoller Einstieg  in die Musik der Lebensfreude,  mit dem die 7 Musiker von Cubrazil mitreissend und enthusiastisch den Konzertabend der NJIC zu einem tropischen Klangcocktail aufmischten und unter den alten Hofeichen ein sehr ansprechenden Repertoire mit südamerikanischem Flair verbreiteten –  zwar weniger durchs (schwarze) Outfit als mit der Musik. Bei so viel Salsa und Samba oder Rumba  gab es viel Spontanbeifall  eines hingerissenen Publikums, das ebenso wie die Akteure der Faszination dieser dynamischen  lebendigen Musik erlegen war und sich in gute Schwingung  versetzen liess, wie ein leicht wogendes Meer sich wiegender Zuhörer zeigte und  manche sich sogar zum Tanz hinterm Busch animieren liessen, denen der lebensfrohe Rhythmus in die Beine gegangen war.

   Kein Wunder - wenn Gaby Schenke ihre  excellenten Saxophone wahrhaft zum Qualmen brachte  - wie es aus nächster Nähe schien  - und Eva Borghoffs Flötentöne  mit heller Leichtigkeit über den Melodien schwebten wie der Condor in den Lüften, während die handgeschlagenen Congas von Stephanie Beckers Perkussion wiederum einen erdenden Charakter verliehen und das Scheppern der Kuhglocke und anderer Ethno-Instrumente den .Latinosound mit ursprünglich-fröhlichen Akzenten versah .  Mit Leidenschaft  und Hingebung begleiteten Beatrice Kahl am Keyboard und Erwin Kühn  am Bass und mit leichter Hand  drummend  Jörg Roßmann am Schlagzeug

   Ohne Mühe konnte Britta Rex sich mit stimmlich großem Volumen im Freiluftraum entfalten mit unterschiedlichen Nuancierungen  ihrer wandlungsfähigen Stimme von warmen , weichen  Stimmebenen  bis zu härter und kehliger gesungenen Parts; aber auch hier wieder ihre Vorliebe für scattenden Gesang  einbringen mit  dem rhythmischen Auf und Ab der Silben, womit ihr  witzige Effekte gelangen. .

   Und so gab es mit viel Schwung in der Stimme, an den Instrumenten und bisweilen auch in den Hüften wunderschön sinnliche zündende Arrangements von Spanischem, Portugiesischem, Kubanischem und Brasilianischem , von  bekannteren - wie Besame mucho oder A Night in Tunesia – oder weniger geläufigen Titeln bis hin zur Disco-Nummer aus den 80ern (Conga).

   Für einen sehr gelungenen Konzertabend dankte Prof.Gunter Pilz  im Namen der Neuen Jazzinitiative und forderte im Sinne des Auditoriums noch eine weitere Zugabe ein, denn Zugaben waren  da  unumgänglich und der  anhaltende Beifall  Gradmesser uneingeschränkter  Begeisterung.