Jazz-Session Juli 2004

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Alte Hasen und unser Jazz-Nachwuchs

Beatrice Kahl und Anselm Simon                     Till Sauerbrey, Ernst u. Karin Brüggemann

Unsere Wirtsleute                                        Henner Knorr mit Tochter Duniya

Jazz-Session                                               Anselm Simon/Saxophon - Beatrice Kahl/Piano

C.Hauser, J.Rossmann, U. Wißmann, K. Heidenreich,

Wolf-Rüdiger Ehry, Ulf Henselin                              Beatrice Kahl, Anselm Simon, Wolfgang Heidenreich                                                                               Klaus Heidenreich, Wolf-Rüdiger Ehry                 

JAMSESSION VON UNERSCHÖPFLICHER  IMPROVISATIONSVIELFALT 

Rege Teilnahme von jungen Jazzern, Profis  und alten Hasen

Von Traute Klippel-Hißbach

CELLE. Die Zuhörer liessen zunächst in Kunst&Bühne etwas auf sich warten,  was den Hamburger Gastmusiker Anselm Simon aber nicht hinderte, die musikalischen  Mitstreiter schließlich mit dem Tenorsaxophon zur Bühne zu rufen und die Jazzsession  der Neuen Jazzinitiative Celle (NJIC) mit  grosser Lebhaftigkeit zu eröffnen. Und diese war den ganzen Abend lang gekennzeichnet von  Intensität und Prägnanz in den Improvisationen bekannter Themen, vorangepuscht  mit viel Drive, aber auch mit Passagen  von besinnlich ruhiger Gangart und  fand ausserordentlich große Resonanz beim Publikum , das sich - je später der Abend – zunehmend zahlreicher einfand.

   Es gab ein Wiedersehen mit vielen Bekannten aus den verschiedensten Jazzbands, aber auch neue Gesichter unter den jazzenden Akteuren. Zum Stamm der Kreismusikschullehrer Jörg Roßmann (dr), Uli Wißmann (g), Erwin Kühn (b) und Beatrice Kahl (keyboard ) stiessen insgesamt zwölf Jazzer aller Altersstufen und  überraschten  mit Instrumenten- und Interpretationsvielfalt und  immer wieder  neuen Variationsmöglichkeiten auch oft gehörter  Arrangements.

   So gaben Uli Wißmann und Sebastian Hofmann  ein sehr melodisch perlendes „Summertime“ mit weichem  Schmelz auf den Gitarren, während die Rhythmussection  verstärkt durch die Kongas von Manuel Rathgeber und die Cowbell-Percussion von Nicole Quaritsch  ganz andere Reminiszenzen von kubanischem Flair zu wecken wusste. Hier trafen sich die Musikergenerationen zum großen Bläserchor mit  etlichen  Trompeten (Wolfgang Heidenreich, Ulf Henselin), Posaunen (Wolf-Rüdiger Ehry, Klaus Heidenreich ) , Tenor- und Sopransaxophon und Klarinette (Anselm Simon) und Flügelhorn (Henner Knorr) und legten sich mit Power, Puste und Knowhow ins Zeug. Als hoffnungsvolle Newcomer zeigten sich ausserdem an den Gitarren Nils Mosen und Daniel Meier  sowie Philip Dornbusch am Schlagzeug und Christoph Hauser am Bass, denen die Profis immer wieder ihren Raum einräumten. Selbst der allerkleinste Musiknarr - noch im Windelalter befindlich – war ganz erpicht auf Papas Flügelhorn und liess sich  selbst von der  Lautstärke nicht in die Flucht schlagen, die unnötig  und den räumlichen Verhältnissen nicht immer angemessen war.  Denn zum Ausklang stellte man unter Beweis, dass weniger manchmal mehr sein kann: „In a sentimental mood“ (Duke Ellington) wurden wieder zartere Töne  angeschlagen und man nahm sich in Tempo und Lautstärke wohltuend zurück.