ADVENTSMUSIK NICHT NACH HAUSMACHERART

Zwischentöne von jungen Nachwuchsjazzern und Trommlern

Von Traute Klippel-Hißbach

BENNEBOSTEL. Das zur Neige gehende Veranstaltungsjahr wurde von  der Neuen Jazzinitiative Celle (NJIC) am Sonntag gewohnheitsmäßig mit dem Nikolausjazz beschlossen, der zur adventlichen Dämmerschoppenzeit  auf Hof Wietfeldt anberaumt worden war. In behaglicher Atmosphäre mit Tannengrün, Kerzenschein und Leckerbissen wurde den Zuhörern in der Kartoffelscheune ein anspruchsvolles Repertoire nicht nur jahreszeitlich bezogener Jazzkompositionen geboten, das von einigen Profimusikern der Bigband Celle wie Jörg Roßmann (dr), Erwin Kühn (b) und Uli Wißmann (g) sowie Béatrice Kahl (keyb) und Britta Rex (voc) melodisch und großvolumig ausgeführt wurde. Dass es sich bei dieser Konstellation um eine sehr versierte und miteinander harmonierende Truppe handelt, konnte schon des öfteren bei  ihren zahlreichen Auftritten unter Beweis gestellt werden und blieb auch dieses Mal unbestritten. Unter lebhaftem Applaus des Publikums schickte Britta Rex angesichts der untypischen Wettersituation fromme Wünsche ins All mit dem bekannten „Let it snow“, aber auch weniger Gehörtes wie „Mary did you know that your baby boy...“ mischte sich neben „A child is born“ und der unvermeidlichen „Silent Night“ unter. Das allerdings war mit ihrer professionellen und groß angelegten Stimme weit entfernt von Hausmusik im trauten Heim.

   Ganz groß kamen in der Pause die unter Drum Explosion firmierenden Nachwuchsdrummer der Kreismusikschule heraus, die 9 Mann hoch mit allerlei bunt aufgemotzten Alltagstonnen, Konserven und sonstigem Blech zu höchst phantasievollen Kling-klang-Impressionen und puschendem Rhythmusfeeling verhalfen und ihre Schlegel fest im Griff hatten.

   Gerade frisch ausgezeichnet mit dem Förderpreis beim Landeswettbewerb Niedersachsen „Jugend jazzt“ überraschte die Jugendformation „This Jazzquerade“   mit einer Kostprobe ihres Könnens und stellte sich mit ihrer sehr rockig interpretierten Version von „Chicken“ und einem weiteren Stück als sehr dynamisches Dreiergespann mit individueller Ausprägung vor. Dabei stand Hendrik Dapper am „plongenden“ Bass sichtbar unter "Strom", während Nils Mosen sich kunstvoll an der Gitarre ausarbeitete und Philip Dornbusch einen höchst coolen Drummer abgab. Das hoffnungsvolle Team mit Option auf den nächsten Bundeswettbewerb in Halle kam erfreulich gut an und konnte immer wieder Szenenapplaus  einheimsen.     Das neue Programm der Neuen Jazzinitiative wird  am 14.Januar mit einem Neujahrskonzert der Blues Serenaders feat. Curt Prina im Kreistagssaal eröffnet.               

Die Gruppe “Drum Explosion” mit ihrem Leiter Jörg Roßmann

Profimusiker der Bigband Celle mit Special Guest Britta Rex

This Jazzquerade: Philip Dornbusch (dr), Nils Mosen (g), Hendrik Dapper (b)