Salsa-Workshop mit Kurt Klose

Mit Kurt Klose auf den Spuren von Mambo, Cha-Cha-Cha & Co.: KAV-Bigband erlebte Salsa-Workshop der Extraklasse

Gezielte Förderung der lokalen Jugend-Jazzbands durch qualifizierte Workshops: Dies ist das neueste Projekt der Neuen Jazzinitiative, mit dem künftig Celles engagierter Jazz-Nachwuchs abwechselnd gesponsert werden soll. Sie sollen die bewährten Jugendjazztage, die publikumswirksamen Sessions in Kunst und Bühne und die kleinen aber feinen Youngster-Konzerte im Rahmen der Jugendförderung ergänzen.

Den Anfang machte in diesem Jahr die Bigband des Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasiums unter Leitung von Rudolf Markfort. Sie ist eine von insgesamt vier Jazz-Gruppen an der Schule, die von Pädagogen geleitet werden.

NJI-Jugendbeauftragter Jörg Roßmann, der mit der Organisation des Workshops betraut war, bewies einmal mehr ein gutes Händchen, als er für die jungen KAV-Jazzer den Hannoveraner Kurt Klose, Erfinder und kreativer Kopf von Deutschlands Salsa-Kultband Nr.1 ”Havana”, verpflichtete. Für den Workshop mit dem Arbeitstitel ”Latin Vocal Arrangements” hatte der versierte Pianist, Komponist und Arrangeur Salsa-Stücke unterschiedlicher Stilistiken mitgebracht, die zum Repertoire seiner eigenen Band gehören: den stimmungsvollen Bolero „Indiferentia“, den charmant-kessen Cha-Cha-Cha „I do“ und den Mambo „Johnny’s Mambo“, alles Kompositionen aus der Feder Kurt Kloses. Als temperamentvollen Latin-Rock hatte er den neu arrangierten Jennifer Lopez-Titel „Let’s get loud“ im Gepäck.

Schon am Ende des ersten Workshop-Tages zeigte sich Kurt Klose begeistert vom Verlauf der Veranstaltung: „Wir haben hier richtig Party gemacht, da war total Feuer in der Band, und das wirklich bis zum Schluss. Dabei waren das keine einfachen Stücke“, freute sich der Musiker. Entscheidend für den authentischen Salsa-Groove, der vom Ohr direkt ins Blut geht und mit seiner ansteckenden Lebensfreude selbst den als unterkühlt geltenden Nordeuropäern sofort in die Glieder fährt, ist vor allem eine präzise Rhythmusgruppe. Die wurde beim Workshop noch um einige Percussionisten erweitert: So wechselte Carl Baucks vom doppelt besetzten Schlagzeug an die Kongas, während seine Bandkollegen salsa-typische Akzente mit der Cowbell setzten und die Musik mit rhythmischem Klatschen unterlegten.

Spontane choreographische Einlagen wurden von Kurt Klose dankbar aufgegriffen: "Das solltet ihr ruhig machen, das bringt die Musik gleich noch besser rüber", ermunterte er die Schüler. Viele von ihnen betraten mit dieser lebensfrohen Latin-Variante, die ihre Wurzeln in der Karibik hat, Neuland in ihrem Musikerleben: „Salsa macht unheimlich viel Spaß, ich habe bislang nur Jazz gesungen“, meinte etwa die Sängerin der Band, Sina Kern. Sie wurde erstmals von drei weiteren Vokalistinnen unterstützt, darunter die Referendarin Janna Degenhardt: „Dieser Workshop ist super, das ist einfach eine tolle Musik“, erklärte die junge Frau in der Pause. Ob ihr stimmliches Engagement für die KAV-Bigband von Dauer sein wird, konnte sie noch nicht sagen: „Auf jeden Fall werde ich aber beim Jugendjazztag am 12.Mai mit dabei sein, wenn wir die Stücke erstmals vor größerem Publikum spielen“, meinte die Pädagogin. Beim kleinen Abschluss-Konzert am Sonntagnachmittag hatten sich indes nur wenige versprengte Zuhörer wohl mehr zufällig in den Musikraum an der Kanonenstraße verirrt. Die aber sparten nicht mit Beifall.

 

Jugendarbeit hautnah: Jörg Rossmann (rechts), Neue Jazzinitiative Celle e.V.,  als Organisator des Workshops