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Frischer Wind bei der Jamsession mit Arne Pünter und Eike Wulfmeier
CELLE. An diesem Sessionabend war alles im Wandel begriffen: die Konstellation der Profimusiker war neu und ungeübt aufeinander getroffen, wie Erwin Kühn (b) als einer der langjährigsten Beteiligten neben Uli Wißmann (g) anmerkte, der junge Schlagzeuger Philip Dornbusch ist schon eine kleine Weile in die Fußstapfen seines einstigen Lehrers getreten, ein aktiver Sessionschüler gab seinen Abschied und gleich zwei neue Jazzmusiker hatten sich als Gäste eingeklinkt - und es klappte ganz vorzüglich, wie es bei einer guten Jamsession ja auch sein sollte. Und die war gut.
Wie eine frische Brise zog Arne Pünter als Neuzugang der Celler Jazzszene in die etablierte NJIC-Veranstaltung in Kunst&Bühne ein und wusste mit seinem Intro sogleich den Raum klanglich zu infiltrieren mit dem wunderbar weichen swingenden Klang seinessehr souverän und locker gespieltenTenorsaxofons, mit dem er sofort die zahlreichen Zuhörer bannte. Mit Eike Wulfmeier hatte er noch einen weiteren Gast mitgebracht, der seine eigene Note als einfühlsamer Tastenkünstler begleitend, akzentuierend, untermalendoder selbst fabulierend höchst kreativ in die Session einbrachte. In einem schön gewählten Repertoire von älteren und jüngeren, swingenden oder balladesken Standards, konnten sich die Instrumentalisten in ihrer individuellen Spielweise entfalten und ihre Stärken und Phantasien in eine effektvolle gemeinsame musikalisch improvisierende Konversationumsetzen, ob mit leise vibrierend hingehauchten Sax-Tönen, zartklirrenden Becken und perlende Pianoläufen, denen träumerisch die Gitarre nachsetzte (Footprints) oder mit durchschlagendem Rhythmus und viel Drive wie beim Worksong von Cannonball Adderley; mächtig viel Applaus war allemal gewiss.
Auch die Newcomer tummelten sich unter den Fittichen der Profis wieder eifrig auf der Bühne mit Stücken wie Take Five (Moritz Aring, a-sax, Jens Rathfelder,g), Night in Tunesia (Nils Mosen,g, Moritz Aring (a-sax.), Come together von den Beatles (Leon Stein, e-git), Maiden Voyage Sven Ackemann,g) oder ein Summertime-Arrangement vom auf dem Sprung nach Bremen befindlichen angehenden Musikstudenten Rathfelder. My Funny Valentine erhieltzudem ein konzertantes Flair in der kontrastierenden Partnerschaft von heller Altflöte (Catrin Anne Wiechern) mit den vollen Akkorden der Begleitgitarre Erwin Kühn).
Wer lang genug ausgehalten hatte, der wurde zum Abschluß noch einmal mit einem rasanten Set belohnt, in dem Jazzsängerin Melanie Germain mit ihrer vollmundigen Stimme etwas Nachtclubstimmung aufkommen ließ (This masquerade), bevor die Band mit schönen zarten Klangspielen zum Schluß hinüberleitete. Traute Klippel-Hißbach
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